17.06.2013 – Boysen Gruppe setzt den siebten Baustein ihrer Zukunftsstrategie

Abgastechnologie-Spezialist realisiert Innovations- und Entwicklungszentrum am Standort Nagold / Geschäftsführer Rolf Geisel setzt auf hochmoderne Prüfstandtechniken.

Nagold. 40 Millionen Euro investiert die Boysen Gruppe in den Bau eines Innovations- und Entwicklungszentrums im baden-württembergischen Nagold. Damit realisiert der Abgastechnologie-Spezialist den zweiten großen Entwicklungsstandort neben dem knapp 15 Kilometer entfernten Stammsitz in Altensteig. 

Für Boysen Geschäftsführer Rolf Geisel ist der Start für das Großprojekt „der vorerst letzte von sieben Bausteinen unserer seit Mitte 2012 verfolgten Zukunfts- und Wachstumsstrategie“. Fünf weitere dieser Bausteine sind die neuen Fertigungswerke in Achim bei Bremen, Ingolstadt, Tuscaloosa (USA), East London (Südafrika) und Langfang (China), die allesamt bis 2014 fertiggestellt sein sollen. Komplettiert wird die Liste laut Geisel durch den Zukauf der MHG Fahrzeugtechnik GmbH im schwäbischen Heubach, ein Spezialist für Kleinserien und Prototypenteile im Abgasbereich.

Die Gesamtinvestition für alle sieben Bausteine veranschlagt Geisel auf rund 250 Millionen Euro: „Für einen Zulieferer in unserer Größe bedeutet die Bewerkstelligung eines solchen Pensums in nur 24 Monaten eine extreme Herausforderung. Das ist nur mit größten Anstrengungen und bedingungslosem Einsatz machbar.“ Der Chef der Unternehmensgruppe ist überzeugt, dass sich dieser Einsatz rechnet: „Im aktuellen Jahr wird Boysen erstmals eine Milliarde Euro Umsatz erreichen. Ab 2015 greifen die Aufträge für die neuen Werke. Damit sind wir 2016 auf dem Weg Richtung 1,5 Milliarden Euro Umsatz.“

Für die neue Entwicklungsstätte, die unter BIN Boysen Innovationszentrum Nagold GmbH und Co. KG als eigenständige Tochter innerhalb der Unternehmensgruppe agiert, gibt Geisel drei Schwerpunkte vor: „Ein Teil der Entwicklungsarbeit für unsere Automobilkunden, die Entwicklungsarbeit für das gesamte Nutzfahrzeug-Geschäft mit dem Fokus auf LKW sowie die Entwicklungsarbeit an Innovationsprojekten im Bereich Umwelt- und Energietechnik. Als Beispiele für den letzten Punkt nennt er Themen wie Wärmetauscher, thermoelektrische Generatoren und Blockheizkraftwerke. „Bei Projekten dieser Art werden wir unseren Entwicklern in Nagold die Möglichkeit geben, auch losgelöst vom Tagesgeschäft neue Ideen und Konzepte voranzutreiben.“

Bereits im Februar 2014 soll das vierstöckige Hauptgebäude des Innovationszentrums komplett stehen und auf 4.100 Quadratmetern ausreichend Platz für bis zu 120 neue Mitarbeiter –  vorwiegend Entwicklungsingenieure –  bieten. „Bis Mitte 2015 folgt die Fertigstellung der angeschlossenen Prüfhalle. Hier werden auf 3.100 Quadratmetern hochmoderne Prüfstandtechniken entstehen, die aktuell teilweise noch in der Entwicklung sind und die es in dieser Form unter Garantie noch nie gegeben hat.“

Auf die Frage, warum Boysen die Entwicklungsleistungen auf zwei Standorte verteilt, antwortet Geisel: „Unser Entwicklungs- und Verwaltungszentrum in Altensteig haben wir in den vergangenen Jahrzehnten mit viel Aufwand stetig erweitert. Dabei sind wir am Limit angelangt. Der Ausbau, den wir jetzt brauchen, ist hier nicht mehr realisierbar. Und dass wir diesen Ausbau brauchen, steht außer Frage. Aktuell leisten die großen Automobilhersteller rund 60 Prozent der Entwicklungsarbeit im eigenen Haus. Dem Trend folgend sollen es 2020 nur noch 45 Prozent sein. Für uns als Zulieferer bedeutet das, dass eine Steigerung des Umsatzes nur über eine Steigerung der Entwicklungsleistung realisierbar ist.“

Auf Nagold sei die Wahl zum einen aufgrund der Nähe zum Stammsitz gefallen: „Diese ermöglicht jederzeit einen schnellen Austausch zwischen unseren Experten.“ Hinzu kommt, dass das Innovationszentrum im Nagolder Industrie- und Gewerbepark „Wolfsberg“ in unmittelbarer Nähe zur A81 Stuttgart-Singen liegt: „Gute Ingenieure zu bekommen wird auf Sicht immer schwerer. Daher bieten wir potenziellen neuen Mitarbeitern hier nicht nur ein innerhalb der Branche herausragendes Arbeitsumfeld, sondern mit Blick auf den Großraum  Stuttgart auch eine gute Erreichbarkeit.“

Unabhängig vom Bauvorhaben in Nagold hat die 2012 gegründete Tochtergesellschaft BIN den Geschäftsbetrieb bereits aufgenommen. In direkter Nachbarschaft wurden mehrere Büroräume angemietet, in denen die ersten elf Mitarbeiter seit Anfang dieses Jahres dabei sind, die Basis für die Realisierung der angesprochenen Zukunftsstrategien zu schaffen.

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Die Boysen Gruppe entwickelt und fertigt Blechkrümmer, Katalysatoren, Dieselpartikelfilter, Schalldämpfer und komplette Abgassysteme für Pkw, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen. Zu den Hauptkunden zählen die deutschen Fahrzeughersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW, die englischen Marken Bentley und Rolls-Royce sowie der Nutzfahrzeughersteller MAN.

Die Unternehmensgruppe beschäftigt aktuell rund 2.000 Mitarbeiter an zwölf Standorten im In- und Ausland. Neben dem Entwicklungs- und Verwaltungszentrum sowie dem Fertigungswerk in Altensteig verfügt Boysen über Produktionsstandorte in Simmersfeld, Salching und Plauen sowie in Frankreich, Ägypten, Indien, China und in den USA. 

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Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:

Christian Grimm
Teamleiter Marketing
BIN Boysen Innovationszentrum Nagold GmbH & Co. KG
Lise-Meitner-Straße 21
72202 Nagold
Tel. 07452/83988-20
Fax 07452/83988-99
E-Mail christian.grimm(at)bin.boysen-online.de

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