Altensteig/Simmersfeld. Die Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung hat jüngst zur zehnten Auflage der Boysen Doktorandentage nach Simmersfeld geladen. Dabei stand der Brückenschlag zwischen universitärer Forschung und industrieller Praxis im Mittelpunkt.
Seit 1996 fördert die Boysen-Stiftung Forschungsprojekte auf dem Gebiet des Umweltschutzes und vergibt jährlich über zwei Millionen Euro an wissenschaftliche Arbeiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Universität Stuttgart und der Technischen Universität Dresden. Die Doktorandentage bieten den Geförderten seit 2013 eine Plattform, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und sich fachübergreifend mit Professoren und Unternehmensvertretern auszutauschen.
Unter dem Motto „Fördern und Fordern“ begrüßte Till Scharf, Vice President der Boysen Gruppe, die insgesamt 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im jüngst erst bezogenen BAK Entwicklungszentrum in Simmersfeld. An ihrer neuen Wirkungsstätte wird die Boysen Gruppe Lösungen für die Elektromobilität sowie im Bereich der Umwelt- und Energietechnik vorantreiben. Schwerpunkte sind neben dem Ausbau der Batteriegehäuse-Kompetenzen auch Entwicklungen in den Bereichen Wasserstofftechnologien, Brennstoffzellen-Anwendungen und Redox-Flow-Batteriespeicher.
In seiner Begrüßung betonte Scharf, dass es bei der Stiftungsförderung nicht ausschließlich um die reine Forschungsarbeit gehen dürfe. Vielmehr erwarte er praktische Anknüpfungspunkte, um die gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen der Energiewende zu meistern.
Zwar gelinge es der Boysen Gruppe, dem seit Jahren schwelenden Druck innerhalb der Automobilbranche immer wieder mit flexiblen Lösungen zu begegnen. Dies sei jedoch keine Selbstverständlichkeit, zumal es beim Blick in die Wirtschaftspresse genügend Beispiele von Marktbegleitern gebe, die vor einem massiven Stellenabbau stehen. „Falls Sie denken, dass wir damit Druck aufbauen, liegen Sie richtig“, forderte Scharf konkrete Ergebnisse von den Doktoranden ein. „Dieser Druck ist notwendig, um echte Neuerungen zu schaffen, die der Wirtschaftsstandort Deutschland zur Sicherung der heimischen Arbeitsplätze benötigt.“
Dem pflichtete Boysen Geschäftsführer Rolf Geisel bei: „Wir leben in schnelllebigen Zeiten und wissen nicht, wie die Welt in den kommenden Jahren aussehen wird.“ Umso mehr brauche es neue, gewinnbringende Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Niemand könne mit Blick auf die zahlreichen Herausforderungen und Möglichkeiten der technologischen Transformation vorhersagen, ob die heute getroffenen Entscheidungen sich als richtig erweisen, „aber nichts zu tun ist absolut inakzeptabel.“
Dass die Forschungsprojekte der geförderten Doktoranden diesem Ansinnen gerecht werden wollen, stellten die Wissenschaftler während der zweitägigen Veranstaltung in zahlreichen Fachvorträgen unter Beweis. Im Fokus standen dabei unter anderem Projekte mit dem Forschungshintergrund „Wasserstoffwirtschaft als Kernelement eines künftigen Green Gas Deals“. Diese Themen werden von der Stiftung innerhalb des Boysen-TU Dresden-Graduiertenkolleg gefördert, das mehrere Disziplinen miteinander verknüpft – darunter die Ingenieurs-, Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften.
Abgerundet wurde die zweitägige Veranstaltung traditionell mit einer Werkführung durch den Boysen Produktionsstandort in Simmersfeld und die benachbarte Boysen Welt. Dabei erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr über die verschiedenen Transformationsschritte der Boysen Gruppe und gleichzeitig auch einige spannende Details aus der nunmehr 103-jährigen Unternehmensgeschichte.
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Kerngeschäft der Boysen Gruppe mit Stammsitz in Altensteig (Baden-Württemberg) ist die Entwicklung und Fertigung hochleistungsfähiger Abgassysteme und -komponenten für Pkw, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen. Neben den drei Hauptkunden Audi, BMW und Mercedes-Benz arbeitet der Abgastechnik-Spezialist für die deutschen Automobilhersteller Volkswagen und Porsche, die englischen Marken Bentley und Rolls-Royce, die Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und MAN sowie im Bereich Off-Highway-Anwendungen für Krauss Maffei, mtu, Voith u.a.
Bereits seit 2016 treibt die Boysen Gruppe die technologische Transformation entscheidend voran. Mit neuen Produktgruppen wie Batteriegehäusen, Wasserstoff-Tanksystemen, Bedienelementen und Elektronikbauteilen wird das nächste Kapitel der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte geschrieben. Weitere Bausteine der Zukunftsstrategie sind die Herstellung von Energiespeichern (Redox-Flow-Batteriesysteme) und Brennstoffzellen sowie die Grundlagen- und Produktentwicklung im Bereich der Wasserstofftechnologie.
Die Boysen Gruppe ist ein Stiftungsunternehmen und beschäftigt aktuell rund 5.300 Mitarbeiter an 28 Standorten im In- und Ausland. Neben den Entwicklungsstandorten in Altensteig, Nagold und Simmersfeld verfügt Boysen über Produktionsstandorte in Altensteig, Simmersfeld, Heubach, Salching, Ingolstadt, Plauen und Achim sowie in Frankreich, Ägypten, Südafrika, Indien, China, Mexiko, Serbien, Rumänien und in den USA.
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