25.05.2023 – "Wir brauchen nicht nur Forschung, sondern auch Innovation"

Neuntes Doktorandentreffen der Boysen-Stiftung / Geschäftsführer Rolf Geisel fordert Lösungen für die Praxis

Simmersfeld. Im Mittelpunkt der neunten Auflage der Boysen Doktorandentage stand der Brückenschlag zwischen universitärer Forschung und industrieller Praxis. Seit 2013 treffen sich Doktoranden, Professoren und Unternehmensvertreter regelmäßig, um sich über die Zwischenstände der von der Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung geförderten Forschungsprojekte auszutauschen.

Die Veranstaltungsreihe ist mittlerweile ein fester Baustein der langjährigen Förderung durch die Boysen-Stiftung, die seit 1996 erhebliche Mittel in wissenschaftliche Projekte auf dem Gebiet des Umweltschutzes investiert. Mit jährlich bis zu zwei Millionen Euro unterstützt sie zahlreiche Forschungsthemen an der Universität Stuttgart, der Technischen Universität Dresden und dem Karlsruher Institut für Technologie.

In seiner Begrüßung betonte Boysen Geschäftsführer Rolf Geisel die Bedeutung der universitären Forschung für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Dabei appellierte er an die 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln, sondern vor allem auch die praktische Anwendung im Blick zu haben: „Wir brauchen nicht nur Forschung, sondern auch Innovation. Das heißt, die theoretischen Erkenntnisse müssen später auch in praxistaugliche und gewinnbringende Lösungen für die Wirtschaft umgemünzt werden.“

Dies sei zwar nicht immer einfach und setze ein gewisses Druckpotenzial voraus, „aber in Zeiten des technologischen Wandels und der Energiewende ist diese Anstrengung umso mehr von Bedeutung“. Schließlich stehe auch die Boysen Gruppe täglich in der Pflicht, Höchstleistungen abzurufen, um ihre Kunden trotz erschwerter Bedingungen in Folge der Corona-Pandemie, Halbleiter-Mangel und Materialengpässen aufgrund des Ukraine-Kriegs beliefern zu können.

Dass die Forschungsprojekte diesbezüglich in die richtige Richtung gesteuert werden, bewiesen die Wissenschaftler in jeweils 15-minütigen Fachvorträgen. Davon ausgenommen waren die Doktoranden aus dem ersten Förderjahr, da sie ihre Themen angesichts der noch kurzen Bearbeitungszeit in zweiminütigen Pitches vorgestellt und weitere Fragen in einer anschließenden Gesprächsrunde beantwortet haben.

Sabrina Haubold vom Institut für Aerodynamik und Gasdynamik an der Universität Stuttgart befasst sich seit 2021 mit ihrem Forschungsprojekt und war bereits zum zweiten Mal bei den Doktorandentagen dabei. In ihrem Promotionsvorhaben betrachtet sie Luftstromsimulationen an Windkraftanlagen, um die Lärmbelästigung vorhersagen zu können.

„Basierend auf den Simulationsergebnissen können wir die Luftströme gezielt über Absaugvorrichtungen an den Rotorblättern umlenken und dadurch den Lärm verringern“, erklärt die Doktorandin. Wichtig sei ihr vor allem der Fokus auf den Nutzen für die Energiewende: „Am Ende leisten wir mit diesen Maßnahmen einen wertvollen Beitrag, weil wir Zweifel an der Technologie ausräumen und damit die Akzeptanz gegenüber der Windenergie steigern können.“ Im Format der Doktorandentage sieht sie „die ideale Gelegenheit, Feedback von Experten zu erhalten, den eigenen Blickwinkel zu weiten und sich mit anderen Fachgebieten zu vernetzen“.

Der Vorstandsvorsitzende der Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung, Prof. Dr.-Ing. Stefanos Fasoulas, zeigte sich von der Qualität der Zwischenergebnisse beeindruckt. Er dankte den Doktoranden für ihre Begeisterung an der Wissenschaft: „Mit Ihrer Arbeit leisten Sie einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der globalen Herausforderungen im Bereich der Umwelttechnik und des Umweltschutzes.“

Abgerundet wurde die zweitägige Veranstaltung traditionell mit einer Werkführung durch den Boysen Produktionsstandort in Simmersfeld. Dabei bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die digital vernetzte Fabrik und erfuhren mehr über die Transformationsschritte der Boysen Gruppe. Auf großes Interesse stießen dabei vor allem die Prototypenteile der Wasserstoff-Tanksysteme, die derzeit bei Boysen entwickelt und gebaut werden.

 

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Kerngeschäft der Boysen Gruppe mit Stammsitz in Altensteig (Baden-Württemberg) ist die Entwicklung und Fertigung hochleistungsfähiger Abgassysteme und -komponenten für Pkw, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen. Neben den drei Hauptkunden Audi, BMW und Mercedes-Benz arbeitet der Abgastechnik-Spezialist für die deutschen Automobilhersteller Volkswagen und Porsche, die englischen Marken Bentley und Rolls-Royce, die Nutzfahrzeughersteller Daimler und MAN sowie im Bereich Off-Highway-Anwendungen für Krauss Maffei, mtu, Voith u.a.

Im Zuge des technologischen Wandels innerhalb der Automobilindustrie setzt Boysen neben innovativen Abgastechnologien auch auf neue Produktgruppen, die in allen Fahrzeugen – unabhängig der Antriebsart – zum Einsatz kommen können. Einen weiteren wichtigen Baustein seiner Zukunftsstrategie sieht das Stiftungsunternehmen im Bereich der Energietechnik, wobei vor allem Themen wie Wasserstoff, Brennstoffzellen sowie stationäre Energiespeicher im Fokus stehen.

Die Boysen Gruppe beschäftigt aktuell rund 5.200 Mitarbeiter an 27 Standorten im In- und Ausland. Neben den Entwicklungsstandorten in Altensteig und Nagold verfügt Boysen über Produktionsstandorte in Altensteig, Simmersfeld, Heubach, Salching, Ingolstadt, Plauen und Achim sowie in Frankreich, Ägypten, Südafrika, Indien, China, Mexiko, Serbien, Rumänien und in den USA.

 

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Christian Grimm
Teamleiter Marketing
BIN Boysen Innovationszentrum Nagold GmbH & Co. KG
Carl-Friedrich-Gauss-Str. 4
72202 Nagold
Tel. 07452/8408-200
Fax 07452/8408-8200
E-mail christian.grimm(at)bin.boysen-online.de

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