21.07.2022 – Energiepark Nordschwarzwald auf dem Weg zum Modellprojekt

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz zeigt sich begeistert vom Engagement des Unternehmers Rolf Geisel für Erneuerbare Energien

Simmersfeld. Der Unternehmer Rolf Geisel will den Nordschwarzwald energieautark machen – und dafür in Erweiterung des Simmersfelder Gewerbegebiets Interkom einen Wind- und Solarpark realisieren. Unterstützung erhofft sich der Geschäftsführer der Boysen Gruppe dabei vom Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Stuttgarter Landtag, Andreas Schwarz, der beim Vor-Ort-Termin das Engagement Geisels lobte.

Seine Idee zum Bau eines 15 Hektar großen Energieparks unter Beteiligung durch die Bürgerschaft hatte Geisel im vergangenen März beim Besuch der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) erstmals öffentlich gemacht. Den daraus gewachsenen Planentwurf stellte er nunmehr Andreas Schwarz und Felix Herkens vor. Die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen waren zusammen mit den Bürgermeistern von Altensteig und Simmersfeld, Gerhard Feeß und Jochen Stoll, ins Boysen Werk BAK nach Simmersfeld gekommen.

Um sein Vorhaben möglichst schnell realisieren zu können, hofft Rolf Geisel auch auf die Gunst der Stunde: Eine nur einen Tag vor dem Politikerbesuch veröffentlichte Studie hat dem Land Baden-Württemberg beschieden, dass zur Erreichung der Klimaschutzziele bis 2040 unter anderem alleine rund 1.400 neue Windräder notwendig sind.

Geisels Plan zielt darauf ab, auf der im Flächennutzungsplan vorgesehenen und 15 Hektar umfassenden Erweiterung des Interkom eine entsprechend große Photovoltaik-Anlage sowie fünf Windräder zu installieren. Um die Vision einer energieautarken Region zu verwirklichen, wolle die Boysen Gruppe lediglich die Rolle des Initiators und Möglichmachers übernehmen „und auch jedem interessierten Bürger die Möglichkeit geben, sich am Energiepark Nördlicher Schwarzwald zu beteiligen“. Damit der Flächennutzungsplan nicht geändert werden muss, sollen die PV-Module nach Fertigstellung und Freigabe des Areals „erst am Boden installiert werden und schließlich, wenn ein Unternehmen das Gelände kauft und dort baut, auf die Firmendächer wandern“. Von diesem Vorschlag angetan, regte Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß in seiner weiteren Funktion als Vorsitzender des Zweckverbandes Interkom an, die gesamte Erweiterungsfläche ausschließlich für Photovoltaik zu nutzen und die fünf Windräder auf der in Richtung Bundesstraße 294 folgenden Waldfläche zu platzieren.

Parallel zum Energiepark Nordschwarzwald möchte Rolf Geisel den seit 2007 bestehenden Windpark zwischen Simmersfeld und Seewald mit zehn neuen Windrädern – anstatt der bisherigen 14 – grundlegend modernisieren und auf die derzeit mögliche Höchstleistung bringen.

Beide Projekte zusammengenommen würden den ersten Berechnungen zufolge über 93 Millionen Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr liefern, was einer Einsparung von 41.100 Tonnen CO2 entspricht.

Die Hoffnungen des Boysen Chefs basieren auf der Absicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), die entsprechenden Genehmigungsverfahren von aktuell durchschnittlich sechs Jahren Dauer entscheidend zu verkürzen. Eine Zielsetzung, die auch Kretschmanns Parteikollege Andreas Schwarz „zu 100 Prozent“ vertritt. Über eine mögliche Ausweisung als Modellprojekte durch die Landesregierung könnten entsprechende Vorhaben im Idealfall in der halben Zeit durch die bürokratischen Mühlen kommen. Der Wortführer der Grünen-Fraktion versprach Geisel, die Idee mit nach Stuttgart zu nehmen: „Für das Gelingen der Energiewende brauchen wir mehr Partner und mehr Strom aus Wind und Photovoltaik.“ Er werde auf die Landesregierung zugehen, um zu prüfen, ob der Energiepark Nördlicher Schwarzwald ein Modellprojekt werden kann.

Angetan zeigte sich Schwarz auch von den Transformationsbestrebungen der Boysen Gruppe, die neben ihrem bisherigen Kerngeschäft Abgastechnik zunehmend auf neue Produktgruppen für Elektrofahrzeuge setzt und darüber hinaus massiv in den Zukunftsbereich Energietechnik investiert. Schwarz lobte: „Mir zeigt der Besuch: Es ist bei den Unternehmen längst angekommen, dass zwischen Wirtschaft und Klima ein ‚und‘ gehört.“ Geplant ist unter anderem ein Boysen eigenes Entwicklungszentrum für Wasserstoff. Den Baubeginn – ebenfalls in Simmersfeld – kündigte Geisel für den kommenden Herbst an.

Stolz macht den Geschäftsführer, „dass wir alle Vorhaben dieser Art bislang aus eigener Tasche gestemmt haben, auch wenn eine Förderung an der ein oder anderen Stelle mehr als guttun würde“. So verwies Geisel darauf, dass der Förderantrag „für unsere neue Wasserstoff-Tankstelle vom Bund abgelehnt wurde, weil wir keinen Nachweis in Sachen Wirtschaftlichkeit erbringen konnten, was bei null gemeldeten Wasserstofffahrzeugen im Landkreis Calw eben schwierig ist“. Folglich müsse man die Vorreiterrolle einmal mehr alleine einnehmen. Im Falle des Energieparks könnte es durch den Einsatz des Grünen-Politikers Andreas Schwarz auf Landesebene anders laufen.

 

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Kerngeschäft der Boysen Gruppe mit Stammsitz in Altensteig (Baden-Württemberg) ist die Entwicklung und Fertigung hochleistungsfähiger Abgassysteme und -komponenten für Pkw, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen. Neben den drei Hauptkunden Audi, BMW und Mercedes-Benz arbeitet der Abgastechnik-Spezialist für die deutschen Automobilhersteller Volkswagen und Porsche, die englischen Marken Bentley und Rolls-Royce, die Nutzfahrzeughersteller Daimler und MAN sowie im Bereich Off-Highway-Anwendungen für Krauss Maffei, mtu, Voith u.a.

Im Zuge des technologischen Wandels innerhalb der Automobilindustrie setzt Boysen neben innovativen Abgastechnologien auch auf neue Produktgruppen, die in allen Fahrzeugen – unabhängig der Antriebsart – zum Einsatz kommen können. Einen weiteren wichtigen Baustein seiner Zukunftsstrategie sieht das Stiftungsunternehmen im Bereich der Energietechnik, wobei vor allem Themen wie Wasserstoff, Brennstoffzellen sowie stationäre Energiespeicher im Fokus stehen.

Die Boysen Gruppe beschäftigt aktuell rund 5.300 Mitarbeiter an 25 Standorten im In- und Ausland. Neben den Entwicklungsstandorten in Altensteig und Nagold verfügt Boysen über Produktionsstandorte in Altensteig, Simmersfeld, Heubach, Salching, Ingolstadt, Plauen und Achim sowie in Frankreich, Ägypten, Südafrika, Indien, China, Mexiko, Serbien, Rumänien und in den USA.

 

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